Viele Erinnerungen wurden wach – Die „Paradieshemden“ der Waldbröler Gesamtschüler werden erstmals vorgestellt

Viele Erinnerungen wurden wach – Die „Paradieshemden“ der Waldbröler Gesamtschüler werden erstmals vorgestellt

Donnerstag, 16.04.2015

Sieben Wochen lang haben die 11- bis 13-Jährigen der Gesamtschule Waldbröl gemalt, genäht, geklebt und geschnitten – und dabei viel über das Sterben, die Ewigkeit und die Trauer nachgedacht. Im Rahmen des zehnjährigen Bestehens der Johanniter-Hospizarbeit im Oberbergischen Kreis haben die Jugendlichen aus der Kreativklasse 6 der Gesamtschule sogenannte Paradieshemden kreativ gestaltet. Unter dem Motto „…und wenn das letzte Hemd doch Taschen hat?“ stellen die Hemden das Kleidungsstück für die letzte Reise eines Menschen in die Ewigkeit dar, in deren Taschen wichtige Dinge gesteckt werden. Nun sind die 30 Kleidungsstücke fertig, ihre aufgenähten Taschen von vielen Menschen gefüllt worden – unter anderem von Bürgermeistern, Polizisten, Lehrern oder Jugendmitarbeitern. Erstmals werden die künstlerisch gestalteten Baumwollhemden öffentlich gezeigt und sind am 23. und 24. April vormittags in der Gesamtschule Waldbröl am Höhenweg 49 in 51545 Waldbröl zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, den 23. April 2015 um 10.30 Uhr
im Flur vor dem Sekretariat der Schule. Über die Arbeit an den Paradieshemden sprechen dann die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrerinnen Gudrun Kirchner und Julia Wolf sowie Sabine Achenbach und Elke Kremer, die Koordinatorinnen des Ambulanten Johanniter-Hospizdienstes für Morsbach, Reichshof und Waldbröl. Bei der Ausstellung erläutern Schautafeln die Gegenstände, die in die Hemdentaschen gesteckt worden sind. Der Johanniter-Hospizdienst hat das Kunstprojekt der Gesamtschule begleitet. Dabei gab es intensive Gespräche. „Es war traurig und schön zugleich“, blicken die Schüler zurück. Mia, die mit viel Ausdauer und Fingerspitzengefühl viele hundert Pailletten aufgenäht hat, sagt zum Beispiel: „Bei der Arbeit an dem Hemd habe ich sehr oft an meine gestorbene Oma gedacht. Viele Dinge, die ich mit ihr erlebt habe, sind mir wieder eingefallen.“ Die Ausstellung wird im Anschluss an folgenden Orten gezeigt (weitere folgen):

  • vom 4. bis 15. Mai im Rathaus der Stadt Waldbröl
    (Nümbrechter Straße 18 in Waldbröl)
  • vom 18. Mai bis 1. Juni im Rathaus der Gemeinde Reichshof
    (Hauptstraße 12 in Denklingen)
  • vom 16. bis 30. Juni in der Kreissparkasse Waldbröl
    (Kaiserstraße 69-77 in Waldbröl)