Pampers, Klobrille & Co: Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) und die Stadt riefen zur Müllsammelaktion auf

Pampers, Klobrille & Co: Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) und die Stadt riefen zur Müllsammelaktion auf

Sonntag, 15.04.2012

Der VVV Vorsitzende Reinhard Grüber hatte gute logistische Vorarbeit geleistet. Als Thomas Werner und Grüber in einem Klein – LKW vom Platz des Bauhofes losfuhren, waren die rund 70 freiwilligen Helfer schon fleißig dabei, achtlos weggeworfenen Müll aufzuspüren und in die mitgeführten Blauen Säcke zu stopfen. Mit dem LKW wurden die Säcke dann, von den vorher vereinbarten Sammelstellen, zum Bauhof transportiert. Ein Sammelsurium aus Kuriositäten und umweltschädigenden Hinterlassenschaften wurde nach und nach abgeladen. Die randvoll gefüllte Windel, die der neunjährige Felix Becker mit seinem Freund Bastie Windgassen fand, gehörte eigentlich noch zu den harmloseren Fundstücken. Das Stadtgebiet hatte Grüber in 11 Sammelbezirke eingeteilt. Jeder Sammelbezirk hatte irgendein trauriges „Highlight“ zu vermelden. Klodeckel, Ölbehälter, Reifen, Felgen, Katzenkisten, ein Fernsehgerät und jede Menge kleine Batterien, Flaschen, Papier und einige Meter Zaun gehörten zu den Fundstücken, die einem Flohmarkt alle Ehre gemacht hätten. Teils mit Kopfschütteln registrierten die Helfer, was so mancher Mitbürger einfach in der Natur entsorgt hatte. Dass trotz des ungemütlichen Wetters viel mehr Helfer als im Vorjahr gekommen waren, erfreute den VVV Vorsitzenden besonders. Eine Zahnarztpraxis war mit der kompletten Belegschaft angerückt, AWO, TuS 06, die Jugendabteilung der Baptistengemeinde und die Roseggerschule, beteiligten sich neben vielen anderen aus der „VVV Familie“ an der lobenswerten Aktion. Beklagt wurde, dass an der Friedensmauer im Zuge der dortigen Baumaßnahme (wir berichteten) alle Mülleimer entfernt wurden und es wohl deshalb dort verheerend aussah. Bei der Beantwortung der Frage nach den Gründen für die Skrupellosigkeit mit der vielerorts der Müll wild entsorgt wird, ist Grüber bewusst vorsichtig und will niemandem zu nahe treten. Dass es aus seiner Sicht möglicherweise erzieherische Defizite in einigen Elternhäusern aber auch in den Schulen geben könnte, schließt er allerdings nicht aus. Felix und Bastie jedenfalls sind positive Beispiele und ihnen hat die Aktion Spaß gemacht. Sie ließen sich das heiße Würstchen zum Abschluss schmecken und versichern, im nächsten Jahr auch wieder dabei sein zu wollen. Ob sie das Müllproblem in der Schule einmal ansprechen werden, wissen sie nicht so genau, dazu fehlt den Drittklässlern noch ein bisschen der Mut.

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