Klinikum Oberberg unterstützte Uniklinik Schleswig-Holstein während der EHEC-Krise

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Klinikum Oberberg unterstützte Uniklinik Schleswig-Holstein während der EHEC-Krise

Montag, 15.08.2011

Als die Ehec-Infektionswelle auf ihrem Höhepunkt war, rief das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein um Hilfe und bat bundesweit Krankenhäuser um Unterstützung bei der Versorgung der zahlreichen Ehec-Patienten in Kiel. Für den Einsatz zweier Krankenschwestern, die auf den Intensivstationen der Kreiskrankenhäuser Waldbröl und Gummersbach beschäftigt sind, bedankte sich das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein jetzt mit einem freundlichen Brief.
„Nachdem sich das Ausmaß der anrollenden Ehec-Infektionswelle abzeichnete, sind Sie unserem Aufruf gefolgt und haben das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit Ihrem Engagement und Ihrer Einsatzbereitschaft in vorbildlicher Weise unterstützt“, schreibt Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice in der Uniklinik in Kiel. Insgesamt hätten 50 Pflegekräfte aus ganz Deutschland ihren Dienst unterbrochen, um die Kollegen in Kiel zu unterstützen. „Zu Spitzenzeiten wurden am UKSH fast 200 Ehec-Patienten, davon nahezu 100 vom HU-Syndrom Betroffene, behandelt – so viele, wie in keiner anderen Klinik in Deutschland“, schreibt Christa Meyer. Besonders danke sie den Pflegekräften, die große Strapazen auf sich genommen hätten, um das Uniklinikum zu unterstützen. Unter den Pflegekräften waren auch zwei Krankenschwestern aus Gummersbach und Waldbröl, die neben ihrer Tätigkeit auf den Intensivstationen der beiden Kreiskrankhäuser die Fachweiterbildung „Intensivpflege und Anästhesie“ am Gesundheits- und Bildungszentrum des Klinikum Oberberg absolvieren. Schulleiter Dirk Broß und die Pflegedirektorin Marie-Theres Touppen des Kreiskrankenhauses Gummersbach organisierte damals kurzerhand den Einsatz der beiden Pflegekräfte. „Es musste schnell gehen, so dass wir die beiden Damen von der Weiterbildung freigestellt und nach Kiel geschickt haben“, erzählt Broß. Die erfahrenen und routinierten Krankenschwestern halfen drei Tage auf der Intensivstation des Uniklinikums aus und kümmerten sich um schwer erkrankte Patienten.
„Für mich war klar, dass ich mich melde“, erzählt Kathleen Lehner. „Wenn wir selber mal Hilfe von außen brauchen, hoffe ich auch auf Unterstützung.“ Die Waldbröler Krankenschwester und ihre Gummersbacher Kollegin Jennifer Kuba saßen gerade im Unterricht zur Weiterbildung Intensivpflege und Anästhesie, als der Hilferuf aus Kiel kam. „Wir wurden an einem Dienstag gefragt und standen Mittwoch schon am Bahnhof“, berichten Kathleen Lehner und Jennifer Kuba. Angekommen auf der Intensivstation der Inneren Medizin bot sich Lehner ein anderer Anblick als in Waldbröl. „Ich habe noch nie so viele Dialysegeräte auf einmal gesehen, an jedem Bett stand ein Gerät.“ Bis auf drei oder vier Patienten sei die Station komplett mit Ehec-Patienten belegt gewesen. „Es war erschreckend zu sehen, was dieser Keim anrichten kann“, erinnert sich Jennifer Kuba an eine 24-jährige Patientin die unter neurologischen Ausfällen litt. Das Klinikum hatte Aufwachräume zur Intensivstation umfunktioniert, um der Welle der Patienten Herr zu werden. Die qualifizierte Hilfe aus Oberberg war da herzlich willkommen. „Die Kollegen hatten seit Beginn des Ehec-
Ausbruchs auf Freizeit und Urlaub verzichtet und waren sehr dankbar für die Unterstützung“, berichtet Kathleen Lehner. Als Dankeschön gab es jetzt nicht nur einen freundlichen Brief sondern auch ein dickes Herz aus Lübecker Marzipan.

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