Erstes Tumorzentrum in Oberberg: Klinikum Oberberg bietet umfassende Versorgung für Krebspatienten

Erstes Tumorzentrum in Oberberg: Klinikum Oberberg bietet umfassende Versorgung für Krebspatienten

Montag, 16.05.2011

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) hat das Klinikum Oberberg als erstes Tumorzentrum im Oberbergischen Kreis anerkannt. Den Lohn für mehr als drei Jahre Arbeit, in denen technische und personelle Strukturen in den Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl kontinuierlich optimiert wurden, überreichte die Berliner Professorin Maike de Wit am Samstag bei einer Veranstaltung in Waldbröl. Die Onkologin brachte das Zertifikat mit, das die DGHO bundesweit bislang erst 30 Krankenhäusern ausgestellt hat.
„Es gibt noch nicht viele Tumorzentren in Deutschland, daher kann man Ihnen nur gratulieren“, sagte die Berliner Professorin. Auch Landrat Hagen Jobi gratulierte zu der Zertifizierung, die er als einen Beleg für die medizinisch hochwertige Versorgung in den beiden Kreiskrankenhäusern wertete. Landrat Jobi, der dem Aufsichtrat des Klinikums vorsteht, hob die wohnortnahe Rundum-Versorgung von Tumorpatienten hervor, die von einem interdisziplinären Team behandelt werden. Auch niedergelassene Fach- und Hausärzte sowie Rehakliniken und ambulante Pflegedienste sind in das Tumorzentrum eingebunden. „Das gute Zeugnis der DGHO haben wir dem Netzwerk von Ärzten, Pflegepersonal und vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für den Patienten unsichtbar Medizintechnik warten, Qualität überwachen, Diagnose und Therapie dokumentieren und vieles mehr, zu verdanken“, würdigte Hauptgeschäftsführer Joachim Finklenburg das Engagement im Tumorzentrum.
Die Behandlung nach internationalen Standards an beiden Kreiskrankenhäusern bezeichnete Udo Steiniger, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Oberberg als hervorragend. Ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten schaffe ein optimales Ergebnis für die Patienten. „In einem Tumorzentrum zu arbeiten, heißt, transparent zu arbeiten und sich mit anderen Kliniken zu vergleichen“, erläuterte der Chefarzt der Chirurgie Gummersbach, Prof. Dr. Stefan Saad. Er, die Chefärztin der Gynäkologie, Dr. Anja Weishap und HNO-Chefarzt Dr. Holger Migdal informierten über die Heilungschancen verschiedener Tumorerkrankungen, während die Leiter des Tumorzentrums, Dr. Markus Sieber und Dr. Stefan Brettner, die Versorgung von Tumorpatienten in den beiden Kreiskrankenhäusern vorstellten.
Seltene Einblicke konnten die Besucher des Krankenhauses bei einem kleinen Spaziergang durch den Darm gewinnen: Ein 5,50 Meter langes Darmmodell zeigte anschaulich, wie Erkrankungen des Verdauungsorgan aussehen. Zudem stellten Selbsthilfegruppen ihre Hilfsangebote vor. Für Unterhaltung sorgt ein Trio der Musikschule Waldbröl.
Kompetente Auskunft zur Funktion und möglichen Erkrankungen des Darms gab es bei der Selbsthilfegruppe Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Selbsthilfegruppen informierten auch über Leukämie- und Lymphomerkrankungen und gaben Tipps zur Früherkennung von Brustkrebs. Psychoonkologinnen des Kreiskrankenhauses Gummersbach stellten unter anderem Entspannungstechniken und Mal-Therapie vor. Die Aktion „Chemo-Hut macht Mut“ präsentierte ihre selbst gestrickten modischen Hüte. Wie Patienten nach einer Tumorbehandlung mit Hilfe Sport und gesunder Ernährung den geschwächten Körper wieder stärken können, erläuterte Chefarzt Dr. Dietmar Söhngen von der Reha-Klinik Eckenhagen. Stomatherapeut Johann Wolf informierte Patienten mit künstlichem Darmausgang oder HNO-Patienten mit Atem- und Sprechkanülen über Versorgung der künstlichen Körperöffnungen und unterstützende Ernährung auch für zu Hause.
Neben den zahlreichen Informationen für die Öffentlichkeit, hatte das Klinikum Oberberg für niedergelassene Ärzte und medizinisches Personal zusätzlich eine Fortbildung zu Themen wie Polychemotherapie, Therapie von urologischen Tumoren und der Therapie des Pankreaskarzinoms organisiert.

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