Brandschutzbedarfsplan vom Rat beschlossen

Brandschutzbedarfsplan vom Rat beschlossen

Mittwoch, 02.02.2022

Nachdem der Haupt- und Finanzausschuss der Marktstadt Waldbröl in seiner Sitzung am 12.01.2022 den Brandschutzbedarfsplan 2022-2026 eingehend vorberaten und dem Rat zur Beschlussfassung einstimmig empfohlen hatte, hat diesen nun der Rat am 26.01.2022 ebenfalls einstimmig beschlossen.

Danach sind in den nächsten 5 Jahren erhebliche Kraftanstrengungen sowohl finanzieller als auch organisatorischer Art notwendig, um die Defizite auszugleichen. Denn neben investiven Maßnahmen für Gebäude und Fahrzeuge steht in erster Linie die Mitgliedergewinnung im Vordergrund.

Um die Schutzziele erreichen zu können, reichen die derzeit 112 Kameradinnen und Kameraden längst nicht aus, zumal nur 34 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in Waldbröl arbeiten und von daher relativ zügig am jeweiligen Feuerwehrgerätehaus eintreffen können. Um den Bedarf für eine Stadt mit rund 19.500 Einwohnern wie Waldbröl zu decken, werden statistisch fast die doppelte Anzahl an Feuerwehrkräften benötigt.

Allein investiv sind in den nächsten 5 Jahren 8,5 Mio. Euro Ausgaben für die Feuerwehr vorgesehen, wobei hier die Neubauten in Heide und Geilenkausen noch gar nicht enthalten sind. Die Anschaffung einer neuen Drehleiter für den Löschzug I schlägt alleine schon mit über 900.000 € zu Buche. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses im Gewerbe- und Industriepark Waldbröl im Bereich der Straße Im Langenbacher Siefen begonnen werden. Hier sind rd. 3,5 Mio. € verplant. Daneben geht die Standortplanung für die Gerätehäuser in Geilenkausen und Heide weiter und die Umsetzung des Themas „Warnung der Bevölkerung durch ein flächendeckendes Sirenennetz“ steht an und ist bereits mit fast 600.000 € im Haushalt veranschlagt.

Bei allen aufgezeigten Defiziten darf aber nicht verkannt werden, dass die Marktstadt Waldbröl bereits im Rahmen des Brandschutzbedarfsplanes aus dem Jahr 2011 erhebliche Summen in den Feuerschutz investiert hat, sei es für die Löschwasserbereitstellung, Fahrzeuge, Gebäude, Bekleidung, etc., um für vier schlagkräftige Feuerwehreinheiten zu sorgen.

Jetzt gilt es gemeinsam mit Feuerwehr und Verwaltung weiter an der Umsetzung zu arbeiten, um die Zielvorgaben des Brandschutzbedarfsplanes abzuarbeiten. Hier ist auch eine Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren zu intensivieren, um die Schlagkräftigkeit zu erhöhen.

„Glücklicherweise sind unsere Feuerwehrmänner und –frauen leistungsstark. Ich danke ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie brauchen jedoch auch weitere Männer und Frauen, die sich gemeinsam mit ihnen engagieren, um z.B. auch Krankheits- und Urlaubszeiten zu kompensieren. Neben der Umsetzung des Gebäude-, Fahrzeug- und Personalkonzeptes werde ich mich daher auch in die Mitgliederwerbung einschalten und bei Firmen, Kirchen und Religionsgemeinschaften um Mitglieder werben. Auch wissen wir derzeit leider nicht, wer alles in den Waldbröler Betrieben arbeitet und in anderen Wehren außerhalb der Stadt Mitglied ist und daher ideal für den Tagesalarm in Waldbröl zur Verfügung stehen könnte,“ so die Bürgermeisterin.

Ein Silberstreif am Horizont ist die Entwicklung bei der Jugendfeuerwehr. Dort wurden die Mitgliederzahlen innerhalb der vergangenen Jahre immerhin verdoppelt, von 28 auf 56.

Weitere Informationen zur Feuerwehr Waldbröl gibt es unter www.feuerwehr-waldbroel.de

Grafik: Bautec — So könnte das neue Feuerwehrgerätehaus in Thierseifen aussehen.