Neue Bank – alte Erinnerungen: Bank an der Brölquelle lädt zum Verweilen

Haben die neue Bank eingesessen: Karl-Heinz Neusinger (von links) , Friedhelm Stockhausen, Reinhard Grüber, Rudi Jendrny.

Neue Bank – alte Erinnerungen: Bank an der Brölquelle lädt zum Verweilen

Freitag, 13.05.2011

„Aus dieser Quelle hat mein Bruder in einer Flasche das Wasser für meine Taufe geholt. Mein Vater hat es mit in die  Kirche genommen und Pastor Günther hat mich mit dem Wasser aus der Brölbachquelle getauft“! So erzählt Rudi Jendrny, Schatzmeister des Waldbröler Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV). Er fühlt sich zu Recht als alter und besonders echter Waldbröler, weil mit Brölquellwasser getauft. Viele Waldbröler – und nicht nur unsere Neubürger – kennen diese Quelle überhaupt nicht. Das Bröltal ist ein Begriff, aber der Wasserlauf, der die Bundesstraße 478 von Waldbröl bis Hennef begleitet und der bei Schneeschmelze schon einmal kräftig anschwellen kann und zum Fluss wird, findet weniger Beachtung. Dass die Quelle der Bröl durchaus einen Besuch wert ist, das will der VVV in Erinnerung rufen. Über einen gut ausgebauten Wanderweg durch die sogenannte „Freiheit“, oberhalb des Waldbröler Krankenhauses, erreicht man die Brölquelle. Ein großer Gedenkstein am Wegesrand dient als Hinweis und man kann das Ziel nicht verfehlen. Der Anstoß dazu, diesen Ort wieder ins rechte Licht zu rücken, kam von Friedhelm Stockhausen, der eine Waldparzelle unterhalb der Quelle besitzt. Schon lange war ihm die von Bürgermeister Wehling vor Jahrzehnten installierte Bank ein Dorn im Auge. Sie war alt, morsch und nicht mehr benutzbar. Eine neue Bank sollte her. „Man freut sich doch, wenn man sich beim Wandern mal irgendwo hinsetzen kann“, so Stockhausen.
Mit seiner Idee traf er beim VVV auf offene Ohren. Die Quelle wurde freigeschnitten und Stockhausen kümmerte sich um den Wegesrand, der gemäht und gesäubert werden musste. Der VVV ließ eine neue Bank anfertigen und an dem idyllischen Platz aufstellen. Reinhard Grüber und Karl–Heinz Neusinger, Vorsitzende des VVV, übergaben zusammen mit Rudi Jendrny in einem bescheidenen „Festakt“ vor Ort die Bank offiziell an die Zunft der Wanderer und Spaziergänger. Einen Papierkorb gibt es noch nicht. Wenn jeder seinen Abfall mitnimmt, ist dies vielleicht auch nicht nötig. Stockhausen hofft, dass zukünftig auch wieder Schulklassen, wie zu seiner Jugendzeit, hierher wandern und die Quelle mit der sie umgebenden Natur kennen lernen. In der Boxheide, 355 Meter über dem Meeresspiegel, nimmt hier ein Rinnsal seinen Lauf, wächst stetig, und findet über Sieg und Rhein schließlich den Weg in die Nordsee.

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